Die Gemeinderatswahlen in der neuen Gemeinde Plaffeien versprechen spannend zu werden: Sechs Frauen und sechzehn Männer wollen in die neunköpfige Exekutive. In Plaffeien, Oberschrot und Zumholz kommt es so zur Kampfwahl.
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Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger der drei Sense-Oberland-Gemeinden Plaffeien, Oberschrot und Zumholz haben letzten September eine historische Entscheidung getroffen: Sie stimmten dem Zusammenschluss zur neuen Gemeinde Plaffeien mit 87 Prozent deutlich zu. Nun rückt die Fusion, die auf den 1. Januar 2017 in Kraft tritt, immer näher. Während die Gemeinderäte von Oberschrot, Zumholz und des «alten» Plaffeiens die letzten Sitzungen vorbereiten, geht der Wahlkampf um die Exekutivämter im «neuen» Plaffeien in die heisse Phase. Bis gestern Mittag hatten die Parteien und Gruppierungen Zeit, um ihre Kandidatenlisten auf den Gemeindeverwaltungen einzureichen. Jetzt steht fest: In allen drei Ortschaften kommt es am 25. September zur Kampfwahl um die Sitze im neunköpfigen Gremium.
Die Qual der Wahl
Im heutigen Plaffeien interessieren am meisten Kandidaten sich für ein Amt im neuen Gemeinderat. Der Wählerschaft stehen hier drei volle Listen zu je vier Kandidaten zur Auswahl. Am meisten Erfahrung in Exekutivämtern vereinen die Talschaft Schwarzsee und die Freien Wähler auf ihrer gemeinsamen Liste: Es stellen sich vier Bisherige zur Wiederwahl. Angeführt wird die Liste von Otto Lötscher, der seit 34 Jahren in der Exekutive von Plaffeien politisiert–davon 19 Jahre als Gemeindeammann–und auch die Fusionsarbeitsgruppe präsidiert. Weiter treten die amtierenden Talschafts-Gemeinderäte Anne-Marie Vonlanthen und Bruno Zbinden sowie Andreas Stalder, Gemeinderat und Oberamtskandidat der Freien Liste, an.
Die CVP ihrerseits setzt ihre Hoffnungen auf einen Bisherigen und drei Neue: Neben Gemeinderat und Grossrat Daniel Bürdel sowie Grossrat und Gewerbevereinspräsident Linus Hayoz steigen die beiden Kauffrauen Karin Niederberger und Corinne Beyeler ins Rennen um ein Exekutivamt.
Zwei Bisherige stehen auf der gemeinsamen Liste von SVP und Parteilosen. Neben Gemeinderat und Grossrat Alfons Piller stellt sich auch Gemeinderat Alfons Neuhaus zur Wiederwahl. Neben dem ältesten aller Kandidaten–Pensionär Alfons Neuhaus hat Jahrgang 1947–steht auch der jüngste Kandidat im Dienste der SVP: Polizist Christophe Maeder mit Jahrgang 1990. Komplettiert wird die Liste durch Hebamme Heidi Piller-Widmer.
Bisherige müssen passen
Im Gemeinderat der Fusionsgemeinde nehmen insgesamt vier Vertreter des heutigen Plaffeiens Einsitz. Das bedeutet: Für mindestens drei Bisherige wird in der Exekutive der neuen Gemeinde kein Platz mehr frei sein, und ihr Engagement als Gemeinderat wird damit zumindest vorläufig an ein Ende kommen.
Etwas weniger dramatisch gestaltet sich die Lage für die bisherigen Gemeinderäte derweil in Zumholz, wo drei Bisherige und ein Neuer für die zwei Sitze im neuen Gremium infrage kommen. Der amtierende Vize-Syndic von Zumholz, Fritz Zbinden (Liste «Houzschrötler»), tritt ebenso wie die Gemeinderäte Alexandra Lehmann (Freie Wähler) und Yvan Jungo (parteilos) auf einer separaten Liste an. Die letzte Liste kommt von SVP und Parteilosen, die in Zumholz mit Entwässerungspraktiker Francesco Mooser ins Rennen gehen.
Volle SVP-Liste
Ausnahmslos alle bisherigen Gemeinderäte, die als Kandidaten antreten, könnten in Oberschrot den Einzug ins neue Gremium schaffen. Ammann Armin Jungo und Gemeinderätin Antoinette Kilchör-Krattinger von der CVP sind die einzigen Amtierenden, die sich um einen Platz im neuen Gemeinderat bemühen. Komplettiert wird ihre Liste durch den parteilosen Gebiets-Verkaufsleiter Thomas Aeby. SVP und Parteilose ihrerseits treten mit drei Neulingen zu den Wahlen an: Bereichsleiter Gilbert Catillaz, Landwirt Stefan Kolly und Betriebsleiter Elmar Piller wollen auf die Geschäfte der neuen Gemeinde Einfluss nehmen.
Zahlen und Fakten
Die Wahlen finden im Proporzsystem statt
Aufgrund der Bevölkerungszahl wären Plaffeien im neunköpfigen Gemeinderat der Fusionsgemeinde eigentlich fünf Sitze zugestanden. Zugunsten des kleinsten Partners Zumholz verzichtete Plaffeien jedoch auf einen fünften Sitz (die FN berichteten). Wer die vier Sitze für Plaffeien, die drei Sitze für Oberschrot und die zwei Sitze für Zumholz besetzen wird, entscheidet sich am 25.September, wenn die drei Ortschaften ihre Vertreter wählen. Diese Wahlen finden im Proporzsystem statt. SVP und Parteilose haben hierfür in allen drei Gemeinden ein entsprechendes Gesuch eingereicht. Das «neue» Plaffeien wird nach der Fusion rund 3600 Einwohner zählen und 66,3 Quadratkilometer Gemeindegebiet umfassen. Der Steuerfuss wird für natürliche Personen 98 Rappen pro Franken Kantonssteuer betragen.
Autor: Miro Zbinden
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