Der Sensebezirk muss in der kommenden Legislatur mit einem Grossratssitz weniger auskommen. Entsprechend umkämpft sind die 15 Plätze im Parlament. 94 Personen kandidieren auf sieben Listen.
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16 Grossrätinnen und Grossräte zählt der Sensebezirk zurzeit. Ausser CVP-Grossrat Josef Fasel treten am 6. November alle erneut zu den Wahlen ins Kantonsparlament an. Und mit ihnen 79 weitere Kandidatinnen und Kandidaten. Wie bei den Wahlen im Jahr 2011 schrumpft die Deputation der Sensler Grossräte auf die kommende Legislatur hin um ein Mandat – auf neu 15: Der Sensebezirk verliert einen Sitz an den Greyerzbezirk. Der Grund für diese Umverteilung ist die Bevölkerungsentwicklung (die FN berichteten).
Wohin mit den BDP-Stimmen?
2011 holte die BDP im Sensebezirk auf Anhieb einen Sitz und schaffte es auf einen Wähleranteil von 5,8 Prozent. Inzwischen ist die Partei im Bezirk aber nicht mehr aktiv und hat auch keine Liste eingereicht. Das Rennen um ihre Wähleranteile ist damit eröffnet. Die CVP ihrerseits erreichte bei den Grossratswahlen vor fünf Jahren einen Wähleranteil von 28,3 Prozent – 6,3 Prozentpunkte weniger als 2006 –, was ihr prompt einen Sitzverlust einbrachte. Trotzdem stellt die CVP im Sensebezirk immer noch am meisten Grossräte. Sie tritt mit einer vollen Liste zu den Wahlen an. Mit Bruno Boschung (Wünnewil), Markus Bapst (Düdingen), Daniel Bürdel (Plaffeien), Thomas Rauber (Tafers) und Linus Hayoz (Plaffeien) kandidieren alle Amtierenden ausser Josef Fasel (Alterswil) erneut. Wahlziel der CVP Sense ist es, alle Sitze zu verteidigen. Weil die CVP im Lauf der Legislatur mit dem Parteiübertritt von Linus Hayoz von der BDP einen Sitz erben konnte, ist dies ein ambitioniertes Vorhaben. Um das Ziel zu erreichen, müsste die CVP etwa alle BDP-Stimmen der kantonalen Wahlen von 2011 für sich gewinnen können.
SP hat die «jüngste» Liste
Die SP Sense verlor 2011 ebenfalls einen Sitz. Ihr Wähleranteil schrumpfte um 1,1 Prozentpunkte auf 14,8 Prozent. Das grosse Ziel der Sozialdemokraten ist es nun, diesen dritten Sitz im Kantonsparlament wieder zurückzuerobern. Hierfür tritt die SP mit einer vollen Liste an. Unter den Kandidierenden sind auch die beiden amtierenden Grossräte Olivier Flechtner aus Schmitten und Ursula Krattinger-Jutzet aus Düdingen. Die Liste der SP ist im Sensebezirk jene mit den jüngsten Kandidatinnen und Kandidaten: Ein Drittel hat das 30. Lebensjahr noch nicht erreicht. SP-Mitglied Noah Fasel aus St. Ursen ist mit 19 Jahren gar der jüngste aller 94 Sensler Parlamentsanwärter.
Die SVP gehörte 2011 im Sensebezirk zu den Gewinnern. Sie konnte ihren Wähleranteil um 7,3 Prozentpunkte auf 20,7 Prozent steigern. Ein Sitzgewinn lag damit aber trotzdem nicht drin, es blieb bei drei SVP-Vertretern im Grossen Rat. Mit einer vollen Liste will die SVP Sense diese drei Sitze nun verteidigen. Angesichts der guten Resultate bei den eidgenössischen Wahlen von 2015 dürfte dies keine allzu grossen Probleme darstellen – jedenfalls dann, wenn es der Partei gelingt, ihre Stammwählerschaft zu mobilisieren. Die SVP Sense befindet sich dieses Jahr aber in einer besonderen Situation: SVP-Grossrat Alfons Piller aus Plaffeien ist von der Partei nicht mehr als Kandidat aufgestellt worden und hat daraufhin eine eigene Liste mit dem Namen «Unabhängige Parteilose Sense» eingereicht. Auf dieser Liste kandidieren neben Alfons Piller sieben weitere Personen aus dem Umfeld der SVP Sense-Oberland. Diese Liste wird der SVP Stimmen kosten – wie viele, wird sich zeigen.
CSP mit doppelter Kandidatur
Eine volle Liste hat auch die Mitte links – CSP Sense eingereicht. Mit 15 Kandidierenden will sie ihre beiden Sitze verteidigen. Grossrätin Bernadette Mäder-Brülhart aus Schmitten und Grossrat Silvio Serena aus Alterswil kandidieren erneut. Bernadette Mäder-Brülhart kandidiert zudem für die Wahl in den Staatsrat. Diese Kandidatur und die damit verbundene zunehmende Bekanntheit könnten der CSP am 6. November neuen Schwung verleihen. Der ehemalige CSP-Nationalrat Hugo Fasel hatte an der Delegiertenversammlung der Partei deshalb selbstbewusst verkündet, dass ein dritter Sitz für die CSP Pflicht sei (die FN berichteten). Noch vor fünf Jahren büsste die Partei aber an Wähleranteilen ein: Sie erreichte 11,1 Prozent (-3,3 Prozentpunkte). Schon nur um ihre beiden Sitze zu halten, muss die Mitte links – CSP an Wähleranteilen zulegen können.
FDP: Zwei ehemalige Grossräte
Die FDP Sense hat ihre Ambitionen auf mehr Mandate klar zum Ausdruck gebracht: Sie will ihre Grossratsdelegation von zwei auf drei Mandate vergrössern. Die amtierenden Grossräte Ruedi Vonlanthen aus Giffers und Isabelle Portmann aus Tentlingen stellen sich der Wiederwahl. Auf der kompletten Grossratsliste der FDP Sense kandidieren mit dem abtretenden Oberamtmann Nicolas Bürgisser aus Giffers und Irmgard Jungo aus Düdingen auch zwei ehemalige Kantonsparlamentarier: Bürgisser war von 1996 bis 2006 CSP-Grossrat, die ehemalige Grossratspräsidentin Irmgard Jungo politisierte von 1986 bis 2001 für die Freisinnigen im Grossen Rat. Wie die meisten anderen Parteien büsste auch die FDP bei den letzten kantonalen Wahlen an Wähleranteilen ein: Sie erreichte noch einen Anteil von 10,9 Prozent (-3,2 Prozentpunkte).
Freie Wähler mit eigener Liste
Die Freien Wähler konnten vor fünf Jahren in einer Listenverbindung mit den Grünliberalen den Wähleranteil auf 8,3 Prozent leicht steigern. Dieses Jahr müssen die Freien Wähler Sense ihren Sitz aus eigener Kraft verteidigen: Sie treten alleine auf einer Liste zu den Grosratswahlen an; die GLP ist im Sensebezirk nicht mehr aktiv. Die Freien Wähler haben sich zum Ziel gesetzt, ihren Sitz zu verteidigen und wenn möglich einen zweiten dazuzugewinnen. André Schneuwly von den Freien Wählern aus Düdingen schaffte vor fünf Jahren die Wahl ins Kantonsparlament und will weiterhin im Kantonsparlament politisieren. Oberamtskandidat und Gemeinderat Andreas Stalder aus Plaffeien figuriert wie bereits vor fünf Jahren ebenfalls auf der Liste der Freien Wähler Sense. Sie zählt insgesamt elf Personen; vier von ihnen sind 30 Jahre alt oder jünger.
Christlichdemokratische Volkspartei (CVP Sense), Liste 1:
Markus Bapst (Düdingen, bisher), Bruno Boschung (Wünnewil, bisher), Daniel Bürdel (Plaffeien, bisher), Linus Hayoz (Plaffeien, bisher), Thomas Rauber (Tafers, bisher), Edith Beutler (Überstorf), Marie-Anne Herrmann-Lattion (Schmitten), Sonja Ledermann-Catillaz (Bösingen), Esther Schwaller-Merkle (Düdingen), Corinna Waeber-Brügger (St. Ursen), Mathias Aeby (Oberschrot), Markus Julmy (Schmitten), Markus Jungo (Düdingen), Marcel Kolly (Rechthalten), und Andreas Wieser (St. Ursen).
Sozialdemokratische Partei (SP Sense), Liste 2:
Ursula Krattinger-Jutzet (bisher, Düdingen), Olivier Flechtner (bisher, Schmitten), Rewan Abubaker (Schmitten), Eliane Aebischer (Düdingen), Frédéric Aeby (Giffers), Selina Miriam Aissami (Wünnewil), Giuseppe Aufiero (Bösingen), Eva Brügger (Giffers), Noah Fasel (St. Ursen), Thomas Jenny (Brünisried), Dominik Jutzet (Schmitten), Nicolas Marbach (Düdingen), Cindy Stritt-Baeriswyl (Alterswil), Bruno Ulrich (Tafers) und Sandy Weder (Düdingen).
Freisinnig Demokratische Partei (FDP Sense), Liste 3:
Ruedi Vonlanthen (bisher, Giffers), Isabelle Portmann (bisher, Tentlingen), Barbara T. Wyssbrod (Überstorf), Nicolas Bürgisser (Giffers), Patrick Stampfli (Düdingen), Benjamin Frederick Brägger (Düdingen), Walter Stähli (Wünnewil), Franz Schneider (Düdingen), Toni Kammermann (Überstorf), Patrik Schaller (Düdingen), Felix Bieri (Schmitten), Erich Maurer (St. Ursen), Konrad Gerster (Bösingen), Irmgard Jungo (Düdingen) und Christian Udry (St. Silvester).
Mitte Links – CSP (CSP Sense), Liste 4:
Bernadette Mäder-Brülhart (bisher, Schmitten), Silvio Serena (bisher, Alterswil), Bruno Baeriswyl (Düdingen), Christa Bürgy-Schubnell (Flamatt), Anita Johner-Tschannen (Düdingen), Hans Jörg Liechti (Überstorf), Claudia Oberson- Philipona (St. Ursen), Urs Perler (Schmitten), Hanspeter Piller (Oberschrot), Marius Pürro (St. Antoni), Stephan Roux (Überstorf), Michel Savary (St. Silvester), Nicole Schweizer-Meyer (Wünnewil), Bruno Werthmüller (Heitenried) und Barbara Nyffenegger-Stauffer (Düdingen).
Schweizerische Volkspartei (SVP Sense), Liste 5:
Emanuel Waeber (bisher, St. Antoni), Markus Zosso (bisher, Schmitten), Adrian Brügger (Düdingen), Karin Glauser (Alterswil), Simon Jeckelmann (Düdingen), Manuela Klaus (Düdingen), André Kolly (Giffers), Niklaus Mäder (Düdingen), Bruno Riedo (Überstorf), Friedrich-Peter Roth (Alterswil), Pirmin Schenk (Flamatt), Achim Schneuwly (Oberschrot), Fritz Siegenthaler (Flamatt), Reto Sutter (Bösingen) und André Vlach (Tafers).
Freie Wähler Sense, Liste 8:
André Schneuwly (bisher, Düdingen), Andreas Stalder (Plaffeien), Irene Vonlanthen (Tentlingen), German Baumeyer (Düdingen), Elia Aerschmann (Alterswil), Benedikt Fasel (Zumholz), Sonja Vaucher (Düdingen), Manuel Freiburghaus (Bösingen), Samuel Aerschmann (Schmitten), Thomas Perren (Düdingen) und Dora Aebi-Küpfer (Düdingen).
Unabhängige Parteilose Sense, Liste 13:
Alfons Piller (bisher, Schwarzsee), Adrian Vonlanthen (Giffers), Sandra Schweingruber (Rechthalten), Christophe Maeder (Plaffeien), Gilbert Catillaz (Oberschrot), Heidi Piller (Plaffeien), Raphael Marro (Bösingen) und Francesco Mooser (Zumholz).
Kantonale Wahlen
Das sind die 94 Kandidatinnen und Kandidaten aus dem Sensebezirk
Autor: Karin Aebischer
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