Die Gross­ratswahlen brin­gen für den Sense­bezirk Verän­derun­gen mit sich. Vier Neugewählte und eine glück­liche SP prä­gen das Bild der neuen Delegation.

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Eine Reduk­tion von 16 auf 15 Sitze im Kan­ton­spar­la­ment und eine «ges­pal­tene» SVP: Die Gross­ratswahlen ver­sprachen im Sense­bezirk bere­its im Vor­feld einiges an Span­nung. Wer auf Polit­dra­men mit Sitzver­schiebun­gen, Neugewählten und Abgewählten hoffte, wurde gestern denn auch nicht ent­täuscht. Kurz nach 15 Uhr stand fest, dass die diesjähri­gen Gross­ratswahlen im Sense­bezirk vor allem eine Gewin­ner­in und eine Ver­liererin ken­nen soll­ten: Die SP und die CVP. Mit einem Wäh­ler­an­teil von 25,95 Prozent musste die CVP Sense im Ver­gle­ich zu den Wahlen 2011 einen Ver­lust von rund 2,35 Prozent hin­nehmen. Die Mit­tepartei ver­lor damit gle­ich zwei ihrer ins­ge­samt sechs Man­date, bleibt aber auch in Zukun­ft die stärk­ste Partei im Sensebezirk.

Bapst mit dem Glanzresultat

Neben dem Sitz des Alter­swilers Josef Fasel, der als einziger Sensler Gross­rat nicht mehr zu den Wahlen ange­treten ist, büsste die Christlich-demokratis­che Volkspartei auch das Man­dat von Linus Hay­oz ein. Der Plaf­feier war im Laufe der let­zten Leg­is­latur von der BDP zur CVP gestossen und blieb mit 2918 Stim­men deut­lich hin­ter seinen vier Parteikol­le­gen zurück, die gestern die Wieder­wahl schafften. Das beste Resul­tat in- und ausser­halb der CVP Sense gelang ein­mal mehr Markus Bapst. Der Düdinger hat­te bere­its in den ver­gan­genen Kan­ton­spar­la­mentswahlen die meis­ten Stim­men auf sich vere­int. Mit 3620 Stim­men gelang es ihm dies­mal sog­ar, die per­sön­liche Best­marke um 221 Stim­men zu übertrumpfen. Auch Thomas Rauber aus Tafers und Bruno Boschung aus Wün­newil vere­in­ten gestern mehr Stim­men auf sich als im Herb­st 2011. Als let­zter CVP-Vertreter schaffte Daniel Bürdel die Wieder­wahl. Der Plaf­feier war in der let­zten Leg­is­latur für Bruno Jend­ly nachgerutscht.

SP freut sich über drei Sitze

Den 2011 ver­lorenge­gan­genen Sitz im Grossen Rat zurück­zuer­obern, das hat­te die SP Sense als gross­es Wahlziel für die diesjähri­gen Gross­ratswahlen her­aus­gegeben. Gestern nun hat­ten die Sozialdemokrat­en Grund zum Jubeln. Der Linkspartei gelang es, den Wäh­ler­an­teil gegenüber 2011 um rund 2,4 Prozent­punk­te auf 17,2 Punk­te zu steigern und damit einen drit­ten Sitz zu gewin­nen. Neben der Düdin­gerin Ursu­la Krat­tinger-Jutzet und dem Schmit­tner Olivi­er Flecht­ner, die als Bish­er­hige die Wieder­wahl schafften, ist auch Eliane Aebis­ch­er der Einzug ins Par­la­ment geglückt. Ob die Co-Schullei­t­erin aus Düdin­gen ihr Leg­isla­ti­vamt Ende Jahr aber auch antreten dür­fen wird, ste­ht derzeit noch nicht fest (siehe Artikel unten rechts).

Piller schafft Wieder­wahl nicht

Auch weit­er­hin drei Vertreter entsendet die SVP Sense ins Kan­ton­spar­la­ment. Die Rechtspartei verbessert ihren Wäh­ler­an­teil gegenüber 2011 leicht um rund einen Viertel­prozent­punkt. Kom­plet­tiert wird das Trio um die bei­den Bish­eri­gen Emanuel Wae­ber aus St. Antoni und Markus Zos­so aus Schmit­ten neu durch Adri­an Brüg­ger. Der Gen­er­al­rat aus Düdin­gen nimmt damit den Platz von Alfons Piller aus Plaf­feien ein. Piller, der während 15 Jahren für die SVP Sense im Grossen Rat poli­tisierte, war von dieser für diese Wahlen nicht mehr als Kanidat aufgestellt wor­den. Unglück­lich über das Verdikt der SVP Sense, entsch­ied sich Alfons Piller in der Folge dafür, gemein­sam mit sieben weit­eren Per­so­n­en aus dem Umfeld der SVP Sense-Ober­land auf ein­er eige­nen Liste ins Ren­nen zu steigen (die FN berichteten). Mit einem Wäh­ler­an­teil von 4,29 Prozent blieb der Liste mit dem Namen «Unab­hängige Parteilose Sense» jedoch der Einzug in den Grossen Ratverwehrt.

Vom Ober­amt ins Parlament

Das Rathaus in Freiburg ver­mehrt nur noch von aussen betra­cht­en, wird in dieser Leg­is­latur auch Isabelle Port­mann. Die FDP-Par­la­men­tari­erin aus Tentlin­gen gelang gestern nur noch das drit­tbeste Resul­tat ihrer Partei und ver­passte damit die Wieder­wahl. Beerbt wird sie von Nico­las Bür­giss­er aus Gif­fers. Für Bür­giss­er ist es nach zwei Leg­is­la­turen als Ober­amt­mann des Sense­bezirks eine Rück­kehr ins Kan­ton­spar­la­ment: Er poli­tisierte bere­its von 1996 bis 2006 – damals noch in den Rei­hen der CSP – im Grossen Rat. Ihm zur Seite ste­ht der Bish­erige Rue­di Von­lan­then aus Gif­fers. Ins­ge­samt gelang es der FDP Sense ihren Wäh­ler­an­teil um zwei Prozent­punk­te auf 12,91 Prozent zu steigern.

Neu ein Schmit­tner CSP-Duo

Auf einen um 0,2 Prozent­punk­te tief­er­en Wäh­ler­an­teil als vor fünf Jahren kam gestern die Mitte links CSP Sense. Der Christlich-sozialen Partei gelang es damit, ihre bei­den Man­date in der Kan­ton­sleg­isla­tive zu vertei­di­gen. Auf einem der bei­den Sitze kommt es jedoch zu einem Wech­sel. Neben der Wiedergewählten Bernadette Mäder-Brül­hart aus Schmit­ten wird neu nicht mehr der Alter­swiler Gemein­der­at Sil­vio Ser­e­na Platz nehmen son­dern Kol­legiumsvorste­her und Gemein­der­at Urs Per­ler aus Schmitten.

Ein Sitz für die Freien Wähler

Die näch­sten fünf Jahre im Grossen Rat mit­poli­tisieren wird auch ein Vertreter der Freien Wäh­ler Sense. Die Grup­pierung, die bei den let­zten Wahlen in ein­er Verbindung mit der GLP antrat, kam gestern auf 7,78 Prozent Wäh­ler­an­teil (-0,5 Prozent­punk­te). André Schneuw­ly aus Düdin­gen bleibt damit Mit­glied des Grossen Rats.

Die ersten fünf Ersatzleute:

Christlichdemokratis­che Volkspartei (CVP): Linus Hay­oz (Plaf­feien, 2918 Stim­men, bish­er), Markus Jun­go (Düdin­gen, 2593), Markus Jul­my (Schmit­ten, 2495), Esther Schwaller-Merkle (Düdin­gen, 2456), Mar­cel Kol­ly (Rechthal­ten, 2323).

Sozialdemokratis­che Partei (SP): Cindy Stritt-Baeriswyl (Alter­swil, 2037 Stim­men), Nico­las Mar­bach (Düdin­gen, 1976), Eva Brüg­ger (Gif­fers, 1907), Frédéric Aeby (Gif­fers, 1894), Dominik Jutzet (Schmit­ten, 1869).

Freisin­nig Demokratis­che Partei (FDP): Isabelle Port­mann (Tentlin­gen, 1578 Stim­men, bish­er), Patrick Stampfli (Düdin­gen, 1512), Patrik Schaller (Düdin­gen, 1321), Franz Schnei­der (Düdin­gen, 1277), Irm­gard Jun­go (Düdin­gen, 1266).

Mitte Links – CSP (CSP): Sil­vio Ser­e­na (Alter­swil, 1364 Stim­men, bish­er), Ani­ta John­er-Tschan­nen (Düdin­gen, 1350), Christa Bür­gy-Schub­nell (Fla­matt, 1124), Hanspeter Piller (Ober­schrot, 1093), Hans Jörg Liechti (Über­storf, 1031).

Schweiz­erische Volkspartei (SVP): Achim Schneuw­ly (Ober­schrot, 2306 Stim­men), Bruno Riedo (Über­storf, 2283), André Kol­ly (Gif­fers, 2229), Niklaus Mäder (Düdin­gen, 2183), Friedrich-Peter Roth (Alter­swil, 1965).

Freie Wäh­ler Sense: Andreas Stalder (Plaf­feien, 1296 Stim­men), Samuel Aer­schmann (Schmit­ten, 1069), Elia Aer­schmann (Alter­swil, 1051), Irene Von­lan­then (Tentlin­gen, 1021), Ger­man Baumey­er (Düdin­gen, 1010).

Stim­men erhiel­ten: Unab­hängige Parteilose: Alfons Piller (Schwarzsee, 937 Stim­men, bish­er), Adri­an Von­lan­then (Gif­fers, 630), Hei­di Piller (Plaf­feien, 555), Raphael Mar­ro (Bösin­gen, 507), San­dra Schwe­in­gru­ber (Rechthal­ten, 491). 

Autor: Miro Zbinden

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