119 Bürg­erin­nen und Bürg­er haben am Fre­itag in Plaf­feien an der ersten Gemein­de­v­er­samm­lung seit der Fusion mit Zumholz und Ober­schrot teilgenom­men. Es herrschte eine gute Stimmung. 

Hier find­en Sie die Rede

Otto Lötsch­er ist ein erfahren­er Ammann; er übt dieses Amt seit 21 Jahren aus. Fol­glich muss eine Gemein­de­v­er­samm­lung schon etwas Beson­deres sein, wenn er zu Beginn zugibt, etwas nervös zu sein. Doch nicht nur nervös, auch «mit grossem Respekt» eröffnete er die Gemein­de­v­er­samm­lung am Fre­itag in Plaf­feien. Es war die erste seit der Fusion der drei Gemein­den Ober­schrot, Zumholz und Plaf­feien, die auf den 1. Jan­u­ar 2017 in Kraft trat. Es freue ihn ausseror­dentlich, dass die Bürg­erin­nen und Bürg­er so zahlre­ich erschienen seien, sagte Lötsch­er zu den 119 Anwe­senden. Bevor als erstes Trak­tan­dum die drei Pro­tokolle aus den let­zten Gemein­de­v­er­samm­lun­gen von Ober­schrot, Zumholz und Plaf­feien genehmigt wur­den, stellte Lötsch­er seine acht Ratskol­legin­nen und ‑kol­le­gen vor. Die Ver­samm­lung applaudierte. «Wir wer­den alles daran set­zen, eure Erwartun­gen zu erfüllen», sagte er.

Defiz­it prognostiziert

Gemein­der­at Daniel Bürdel und Finanzver­wal­ter Bern­hard Fahrni stell­ten das erste Bud­get der fusion­ierten Gemeinde vor, das einen Ver­lust von 390 000 Franken ausweist. Darin sind auch ausseror­dentliche Fusion­sum­set­zungskosten von rund 115 000 Franken enthal­ten. Auch die voraus­sichtlich steigen­den Kosten im Bere­ich Gesund­heit und Soziales wür­den zum Ver­lust beitra­gen, sagte Bürdel. Doch es gebe auch Pos­i­tives zu ver­merken: Die bud­getierten Steuere­in­nah­men wür­den um vier Prozent steigen. Nach aktuellem Stand wür­den zudem auch alle Rech­nun­gen 2016 der drei Fusion­s­ge­mein­den pos­i­tiv und bess­er abschliessen als vorge­se­hen. Der ein­ma­lige Fusions­beitrag des Kan­tons von 762 960 Franken werde erst im Jahr 2018 ausbezahlt. 

Bürdel warf auch einen Blick in die Zukun­ft: Bis 2021 sind Investi­tio­nen von rund 15 Mil­lio­nen Franken vorge­se­hen. «Wir haben nach wie vor einen hohen Investi­tions­be­darf.» Darin vorge­se­hen sind 4,1 Mil­lio­nen Franken für die OS Plaf­feien inklu­sive ihrer Nebe­nan­la­gen und der Mehrzweck­halle. Für Wasserver­sorgungser­weiterun­gen sind 3,1 Mil­lio­nen vorge­se­hen, für die Orts­durch­fahrt- und Dor­fzen­trum­sanierung 2,8 Mil­lio­nen Franken. Bei der Vorstel­lung der Detail­posten sagte Bern­hard Fahrni, dass die Baube­wil­li­gung für das Wasserge­fahren- und Rena­turierung­spro­jekt Burstera-Rohrmoos noch immer offen sei. Mit 116 Ja-Stim­men bei 3 Enthal­tun­gen wurde das Bud­get diskus­sion­s­los angenommen.

Kri­tik an OS-Kosten

Es herrschte den ganzen Abend über ein entspan­ntes und pos­i­tives Kli­ma. Einzig als Otto Lötsch­er zum Schluss auf den Tag der offe­nen Tür der OS Plaf­feien vom 24. Juni 2017 zu sprechen kam, kri­tisierten zwei Bürg­er die Kosten dieses Aus- und Neubaupro­jek­ts. Sie seien immer wieder angestiegen und nie klar kom­mu­niziert wor­den. Lötsch­er erk­lärte, dass der ursprüngliche Kred­it 33,7 Mil­lio­nen Franken betra­gen habe, dass aber schon früh wegen des zum Vorschein gekomme­nen Asbests ein Kos­ten­dach von 35,7 Mil­lio­nen Franken fest­gelegt wor­den sei. Darin sei jedoch das zusät­zlich erstellte bege­hbare Dach der Dop­pel­turn­halle nicht enthal­ten gewe­sen. Momen­tan liege die Kosten­prog­nose bei rund 36 Mil­lio­nen Franken. «Das ist aber seit zwei Jahren so bekan­nt, wir haben immer trans­par­ent informiert», sagte Lötscher. 

Direk­te Demokratie live

Auch der Bürg­er­meis­ter aus dem bel­gis­chen Kaster­lee, der Part­nerge­meinde Plaf­feiens, stat­tete der Ver­samm­lung einen Besuch ab. Die Schüler aus Kaster­lee ler­nen zurzeit in Schwarzsee Ski fahren. Es sei für ihn sehr inter­es­sant, diese direk­te Form von Demokratie ein­mal live mitzuer­leben, sagte Ward Kennes. Seit 34 Jahren kom­men die Bel­gi­er nach Plaf­feien. Am Don­ner­stagabend sei er nun erst­mals im «grossen» Plaf­feien angekom­men», freute sich Kennes.

Kom­mis­sio­nen

Alle vorgeschla­ge­nen Kan­di­dat­en sind gewählt

Die Gemein­de­v­er­samm­lung Plaf­feien hat am Fre­itag die Mit­glieder der Finanz‑, der Pla­nungs- sowie der Ein­bürgerungskom­mis­sion für die Zeit von 2017 bis 2021 gewählt. Alle Vorschläge des Gemein­der­ats – aufgeteilt nach Wahlkreisen – wur­den übernommen. 

In der Finanzkom­mis­sion nehmen Ein­sitz: Wahlkreis Ober­schrot: Adri­an Von­lan­then (bish­er), Patric Zbinden (b), Thomas Piller (neu). Wahlkreis Plaf­feien: Mar­cel Beyel­er (b, Talschaft Schwarzsee), Elmar Schafer (b, Talschaft Schwarzsee), Emil Riedo (b, SVP), Mario Bapst (n, CVP). Wahlkreis Zumholz: Danielle Jul­my (b), Oswald Roux (b).

In der Pla­nungskom­mis­sion nehmen aus dem Gemein­der­at Ammann Otto Lötsch­er (Präsi­dent, b, Talschaft Schwarzsee), Bruno Zbinden (Vize-Präsi­dent, b, Talschaft Schwarzsee) und Vize-Ammann Armin Jun­go (b, CVP) Ein­sitz. Von der Ver­samm­lung zusät­zlich in die Pla­nungskom­mis­sion gewählt wur­den: Wahlkreis Ober­schrot: Hans-Peter Piller (b, CSP), Philippe Morn­od (n). Wahlkreis Plaf­feien: Linus Hay­oz (b, CVP), Hugo Rap­po (b). Wahlkreis Zumholz: Irene Her­zog (b), Paul Fasel (b).

In die Ein­bürgerungskom­mis­sion wur­den fol­gende Kan­di­dat­en gewählt: Wahlkreis Ober­schrot: Gemein­derätin Antoinette Kilchör (n, CVP), Joséphine Rap­po-Pür­ro (n, CSP). Wahlkreis Plaf­feien: Gemein­der­at Alfons Piller (n, SVP), Peter Geis­er (b, Talschaft Schwarzsee). Wahlkreis Zumholz: Irene Her­zog (b).

Autor: Karin Aebischer

Weniger Text