Die Gemein­de­v­er­samm­lung Plaf­feien hat rund eine Mil­lion Franken für die Sich­er­stel­lung der Wasserver­sorgung gesprochen. Zus­tim­mung fand auch die Rech­nung mit einem Steuer­plus von 1,2 Millionen.

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Finanzen, Wass­er und Regle­mente – diese The­men standen am Fre­itag im Zen­trum der Plaf­feier Gemein­de­v­er­samm­lung unter der Leitung von Ammann Otto Lötsch­er. Der Gemein­der­at legte den 79 Bürg­erin­nen und Bürg­ern einen sehr pos­i­tiv­en Rech­nungsab­schluss vor. Die erste Jahres­rech­nung nach der Fusion weist bei Ein­nah­men und Aus­gaben von rund 23 Mil­lio­nen Franken einen Ein­nah­meüber­schuss von 9200 Franken aus. Die Gemeinde verze­ich­nete 1,2 Mil­lio­nen Franken oder zwölf Prozent mehr Steuere­in­nah­men als bud­getiert. Sie hat freie Abschrei­bun­gen von eben­falls 1,2 Mil­lio­nen Franken getätigt. Finanzchef Daniel Bürdel kündigte an, dass der Gemein­der­at für das Bud­get 2019 eine mod­er­ate Steuersenkung prüfen werde. Zwar kämen einige finanzielle Her­aus­forderun­gen auf die Gemeinde zu. «Doch wenn die Steuere­in­nah­men im gle­ichen Rah­men bleiben wie jet­zt, kön­nten wir den Steuer­satz, der doch recht hoch ist, allen­falls senken», so Bürdel. Der Steuer­fuss liegt derzeit bei 98 Prozent der Kan­ton­ss­teuer für Einkom­men und Ver­mö­gen natür­lich­er Per­so­n­en und bei 93 Prozent bei den juris­tis­chen Per­so­n­en. Die Gemeinde hat gemäss Kassier Bern­hard Fahrni net­to 1,8 Mil­lio­nen Franken investiert. Vorge­se­hen waren fünf Mil­lio­nen, die aber nicht aus­geschöpft wur­den, weil viele Pro­jek­te ver­schoben wur­den. Namens der Finanzkom­mis­sion hiess deren Präsi­dentin, Danielle Jul­my-Hort, die Rech­nung gut. Sie wies auf die hohe, das 50-Prozent-Pen­sum über­schre­i­t­ende Arbeit­slast des Syn­dics hin. Die ehe­ma­lige Gemein­de­präsi­dentin von Zumholz brachte das gute Zusam­men­spiel von Gemein­der­at und Ver­wal­tung in der fusion­ierten Gemeinde auf per­sön­liche Weise zum Aus­druck: «Als ehe­ma­lige glück­liche Zumhöl­z­lerin hätte ich mir bis vor kurzem nicht vorstellen kön­nen, mal stolz zu sein, in Plaf­feien wohnen zu dürfen.»

Geld für Wasserinfrastruktur

Bei drei Geschäften ging es am Fre­itag um Wass­er und um die Tat­sache, dass die Wasser­re­ser­ven von Plaf­feien, vor allem auch in Schwarzsee, knapp sind. Die Gemeinde hat in der Fuhra Probe­bohrun­gen durch­führen lassen und ist auf 60 bis 80 Metern Tiefe auf ein ergiebiges Grund­wasser­vorkom­men gestossen. Experten gehen von rund 1000 Minuten­litern aus, die man als Trinkwass­er fassen kön­nte, wie Gemein­der­at Fritz Zbinden aus­führte. Dieses Pro­jekt soll vor­angetrieben wer­den. Eben­so will die Gemeinde in Schwarzsee poten­zielle Vorkom­men prüfen. Die Bürg­er sprachen dafür einen Pla­nungskred­it von 183 000 Franken. Teil des Wasserver­sorgungskonzepts ist die Pump­sta­tion Plötscha. Die Ergiebigkeit dieser Grund­wasser­fas­sung hat in den let­zten Jahren stetig abgenom­men, weil die Infra­struk­tur defekt ist. Nun soll das Wass­er neu gefasst wer­den. Um dem Ort­steil Ober­schrot während dieser Zeit mit genü­gend Wass­er zu ver­sor­gen, schliesst sich Plaf­feien mit dem Netz der Gemeinde Plas­selb zusam­men. Dafür ist eine neue Zubringer­leitung nötig. Zudem wird eine alte Verbindungsleitung erset­zt. Die Gemein­de­v­er­samm­lung hat den Kred­it für bei­de Vorhaben über 819 000 Franken diskus­sion­s­los genehmigt.

Für den Ersatz der alten Wasserzäh­ler in allen Haushal­ten mit neuen Mod­ellen, die die Dat­en via Funk über­mit­teln, sprach die Ver­samm­lung einen Brut­tokred­it von 673 000 Franken. 

Weit­ere Geschäfte

Kom­pe­tenz für Ortsplanungsverhandlungen

Der Gemein­der­at will die Ort­s­pla­nung Plaf­feien noch vor den Som­mer­fe­rien aufle­gen. Um den Vor­gaben des Kan­tons bezüglich der Grösse der Bau­zone gerecht zu wer­den, will der Gemein­der­at mit anderen Gemein­den ver­han­deln, die ihr allen­falls nicht ver­wen­detes Kontin­gent an Bauland gegen Bezahlung an Plaf­feien abgeben. Dafür und für kleinere Land­käufe, ‑verkäufe und ‑aus­tausche hat die Ver­samm­lung dem Gemein­der­at die Kom­pe­tenz erteilt, über 500 000 Franken zu ver­fü­gen. In der kurzen Diskus­sion sprach sich ein Bürg­er dage­gen aus, noch mehr Bauland einzu­zo­nen und mah­nte zum sorgsamen Umgang mit den Landreserven.

Drei nach der Fusion über­ar­beit­ete Regle­mente haben die Bürg­er am Fre­itag abge­seg­net: für die Schulen, den schulzah­närztlichen Dienst und für das Gemein­de­per­son­al. Der Antrag eines Bürg­ers, bei Let­zterem auch schwan­gere Mitar­bei­t­erin­nen mit befris­tetem Arbeitsver­trag den vollen Mut­ter­schaft­surlaub zu gewähren, fand kein Gehör. Mit grossem Applaus hat die Ver­samm­lung Hanspeter Dousse nach 41 Jahren im Forst- und Kom­mu­nal­dienst in den Ruh­e­s­tand verabschiedet. 

Autor:Imelda Ruffieux

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