Das 20. Bezirksmusik­fest Sense ist gestern in Plaf­feien eröffnet wor­den. Die Fes­tred­ner unter­strichen an der Eröff­nungs­feier die Bedeu­tung der Blas­musik für die Gesellschaft und ihre Ver­di­en­ste in der Jugendförderung.

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Wer in diesen Tagen in Plaf­feien unter­wegs ist, weiss gle­ich, was los ist: Zahlre­iche Deko­ra­tio­nen schmück­en das Dorf im Sense-Ober­land und heis­sen die Besuch­er zum Bezirksmusik­fest willkom­men. «Schön, büschù da» – ste­ht denn auch über dem Ein­gang ins Festzelt auf der Pferdesportanlage.

Ein buntes Bild

Die Ersten, die auf diese Weise begrüsst wur­den, waren gestern Abend die Vertreterin­nen und Vertreter der teil­nehmenden Musikge­sellschaften. Ob im Kostüm eines Sensler Bubs, in mod­er­nen Uni­for­men oder in stat­tlich­er his­torisch­er Klei­dung: Die Del­e­ga­tio­nen, ange­führt von ihren Fah­nen, ergaben beim feier­lichen Einzug ein buntes Bild und trotzten dem grauen Him­mel. Die gast­gebende Musikge­sellschaft Alphorn hiess Gäste und Musikan­ten unter anderem mit «Gruss aus Plaf­feien», kom­poniert von ihrem Diri­gen­ten Michel Stempfel, willkom­men. Bevor die Tirol­er Band Viera Blech für Unter­hal­tung sorgte, ergrif­f­en an der Eröff­nungs­feier mehrere Fes­tred­ner das Wort.

«Nach 45  Jahren ist es das dritte Mal, dass Plaf­feien Gast­ge­ber dieses Tra­di­tion­san­lass­es ist.» Er freue sich auf vier Tage, an denen pack­ende und mitreis­sende Konz­ertvorträge zu hören seien, sagte OK-Präsi­dent Daniel Bürdel, «aber auch auf das gesel­lige Fest, an dem alte Fre­und­schaften gepflegt und neue geschlossen wer­den». Sein Dank galt den Helfern, ohne die der Anlass nicht durchge­führt wer­den könnte.

In den Vorder­grund rücken

Markus Zol­let, Präsi­dent des Sensler Musikver­bands, ging auf die Haup­tkom­po­nen­ten des Fests ein: «Die Musikan­tinnen und Musikan­ten wer­den uns ser­iöse, anspruchsvolle und konz­er­tante Musik vor­tra­gen und es daneben zusam­men auch gemütlich haben. Musik ste­ht im Mit­telpunkt, aber Kam­er­ad­schaft und Fre­und­schaft nicht min­der.» Die Musikge­sellschaften seien ein fes­ter, wichtiger und selb­stver­ständlich gewor­den­er kul­tureller Bestandteil der Gesellschaft. Das Bezirksmusik­fest biete Gele­gen­heit, diese Selb­stver­ständlichkeit wieder ein­mal in den Vorder­grund zu rück­en. «Wir kön­nen stolz und dankbar sein, was wir erre­icht haben», unter­strich Zol­let. Er rief aber auch dazu auf, dranzubleiben und sich weiterzuentwickeln.

«Musik ist Bal­sam für die Seele und Erhol­ung für den Geist», sagte Her­mann Hay­oz, Pfar­reipräsi­dent von Plaf­feien. Die Pfar­reien seien den Musikge­sellschaften sehr dankbar für ihr Mitwirken an kirch­lichen und weltlichen Anlässen. Sie täten auch viel für die Öffentlichkeit, da sie in die Jugend­förderung investierten. «Sie sind grosse Pfeil­er unser­er Gesellschaft.»

Teil der Identität

Wenige Stun­den bevor er mit der offiziellen Freiburg­er Del­e­ga­tion nach Brasilien reiste, um dort das 200-jährige Beste­hen von Nova Fribur­go zu feiern, über­brachte Gross­rat­spräsi­dent Markus Ith die Grüsse der Kan­tons­be­hör­den. Es sei ihm eine Ehre, am Höhep­unkt im kul­turellen Kalen­der des Sense­bezirks teilzunehmen. Musik­feste seien Teil der Iden­tität. Schon die Auswan­der­er hät­ten ihre Musik in die neue Heimat mitgenom­men, um sich ein Stück dieser Iden­tität zu bewahren. «Auch heute braucht der Men­sch Halt und Beständigkeit, um in der schnel­llebi­gen Zeit auch mal zu entschleunigen.»

Zum Schluss wand Pas­cal ­Süess, Präsi­dent der Plaf­feier Musik, seinen Vere­in­skol­le­gen ein Kränzchen: «Endlich ist es da, unser Musik­fest. Wir haben über zwei Jahre auf diesen Moment hingear­beit­et.» Dieses Musik­fest sei das Grösste, was seine Musikge­sellschaft je organ­isiert habe. Es habe dazu Mut, Visio­nen, Ver­rück­theit, aber auch Beschei­den­heit gebraucht – all das hät­ten die Mit­glieder mit­ge­bracht. «Ihr seid alles ver­rück­te Ker­le, und es macht mich stolz, euer Präsi­dent zu sein.»

Eines der Hauptziele des OK ist es, am Bezirksmusik­fest die Viel­seit­igkeit von Blas­musik zu zeigen, sei dies an den öffentlichen Vorträ­gen der Musikge­sellschaften, am Auftritt des Höch­stk­lassvere­ins Landwehr unter der Leitung von Benedikt Hay­oz oder an den Unter­hal­tungsaben­den im Rah­men­pro­gramm (siehe Kas­ten). «Wir möcht­en, dass das Bezirksmusik­fest ein Tre­ff­punkt für alle Sensler, jung oder alt, wird.» Das OK hofft auf 10 000 Besuch­er – wenn das Wet­ter mitspielt.

Pro­gramm

Plaf­feien vier Tage im Zeichen der Blasmusik

Das 20. Bezirksmusik­fest Sense dauert noch bis am Son­ntag. Im Festzelt auf der Reit­sportan­lage in Plaf­feien treten heute Fre­itag, 11. Mai, die Cover­band Häm­Bäg aus Schwarzsee (20 Uhr) und die Fäascht­bän­kler (22 Uhr) auf. Am Sam­stag, 12. Mai, begin­nen ab 13.30 Uhr in der Mehrzweck­halle die Konz­ertvorträge der Musik­gesellschaften vor den Experten. Abends geben die Gast­musik aus Kerz­ers und die Tam­bouren Kirch­berg ein Konz­ert (18.30 Uhr), später spie­len Rudi’s Oberkrain­er. Am Son­ntag, 13. Mai, gehen ab 8 Uhr die Konz­ertvorträge der Musikge­sellschaften weit­er. Um 12 Uhr ist das Ban­kett mit Fes­tansprachen und einem Konz­ert der MG Brünis­ried vorge­se­hen. Um 14 Uhr starten die Musikge­sellschaften ihren Parade­musikumzug durchs Dorf. Um 16.15 Uhr spielt der Gesamtchor auf dem Fuss­ballplatz Sell­en das Schlussstück.

Autor:Imelda Ruffieux

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