Wie ist der Umsatz? Welche Promotionsstrategie ist geplant? Grossrat Daniel Bürdel stellt kritische Fragen zum Campus Schwarzsee.
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Am Mittwoch ist bekannt geworden, dass sich der Bau der Dreifachturnhalle auf dem Campus Schwarzsee um ein weiteres halbes Jahr verzögert (die FN berichteten). In diesem Zusammenhang hat Grossrat Daniel Bürdel (CVP, Plaffeien) eine Anfrage eingereicht. Er will vom Staatsrat als Erstes wissen, wie der konkrete Zeitplan für den Bau der Halle aussieht. «Der Kanton Freiburg hat als Besitzer der Anlage in den Bau der Unterkunftsgebäude investiert», hält er fest. Den Neubau der Turnhalle sehe er als zentrales Element für einen erfolgreichen Aufbau des kantonalen Sportzentrums, schreibt Bürdel. Ihm geht es aber nicht nur um die Halle. Vielmehr stellt er ein paar grundsätzliche Fragen zum kantonalen Sport- und Freizeitzentrum auf dem Areal der ehemaligen Militärkaserne Schwarzsee.
Umsatz und Übernachtungen?
«Welche Vision und Strategie verfolgt der Staatsrat mit dem Aufbau des Sportzentrums, und welche Mittel und Ressourcen müssen für deren Realisierung und Promotion bereitgestellt werden?», fragt der Sensler Grossrat. Konkret stellt er die Frage, wie sich die Aktivitäten im Bereich Campus entwickeln: Wie steht es mit der Miete der Lokalitäten und wie mit der Anzahl der Übernachtungen? Werden diese von Organisationen, Vereinen oder Privatpersonen generiert? «Wie sind die Umsatzzahlen, und wie läuft die Zusammenarbeit mit dem lokalen Gewerbe?»
Parkplatzbewirtschaftung?
Ein weiterer Fragenkatalog betrifft die Probleme zwischen dem kantonalen Amt für Sport und der Gemeinde Plaffeien rund um die Parkplatzbewirtschaftung. Ammann Otto Lötscher hatte sie bereits angetönt. Jetzt doppelt Daniel Bürdel nach: Das Parkplatzkonzept der Gemeinde habe sich in den vergangenen Jahren gut bewährt, auch auf dem Campus-Parkplatz. Nun habe das Amt für Sport den Vertrag mit der Gemeinde auf Ende 2019 gekündigt und wolle den Parkplatz künftig selber verwalten. «Dies verursacht grössere Probleme und führt im Extremfall zur Anwendung von zwei unterschiedlichen Parkplatzsystemen im Schwarzseetal», hält er fest und will von der Kantonsregierung wissen, welche Absichten sie mit der Kündigung der bisherigen Praxis der Parkplatzbewirtschaftung verfolge. «Welche Erträge erhofft sich der Staatsrat durch die eventuelle eigene Bewirtschaftung des Parkplatzes?»
Regional abstützen
Möglich sei alles, sagt er. Auch, dass am Ende der Entscheid gefällt werde, dass gar kein Bad gebaut wird, weil es zu kostspielig ist. Ihm ist es ein Anliegen, dass es ein regionales Projekt ist, bei dem alle Gemeinden mitreden können, zumal die Gemeinden – trotz zu erwartenden kantonalen Subventionen – das Bad mitfinanzieren müssen. Entweder die Investitionen an sich oder den späteren Betrieb oder beides.
Trägerschaft?
Offen ist für den CVP-Grossrat und Gemeinderat von Plaffeien auch die Frage, wie es mit der bereits in früheren parlamentarischen Interventionen oft diskutierten künftigen Trägerschaft für den Betrieb des Sport und Freizeitzentrums steht. «Wann plant der Staatsrat, dem Grossen Rat das Gesetz betreffend der Schaffung einer autonomen Betriebsgesellschaft vorzulegen?» Das Mandat dazu sei schon lange angenommen worden, heisst es in der eben eingereichten Anfrage. Bürdel will auch wissen, wie der Staatsrat die aktuelle Zusammenarbeit mit dem Zivildienst-Ausbildungszentrum beurteilt. All diese Fragen hätten zum Ziel, den Projektfortschritt zu fördern und das «zweifellos vorhandene Potenzial des Campus-Areals besser zu nutzen». Die Antwort des Staatsrats steht noch aus.
Autor: Imelda Ruffieux
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