Ich freue mich, dass der Grosse Rat die von Per­ler Urs und mir ein­gere­ichte Motion zur Aus­rüs­tung der OS-Schüler mit einem per­sön­lichen IT-Gerät klar angenom­men hat. Dies ist ein wichtiger Schritt im Bere­ich der Dig­i­tal­isierung und der entsprechen­den Aus­bil­dung der Freiburg­er OS-Schüler. Auch wird dadurch das Mod­ell 1to1 der OS Sense gestützt, welche ab Novem­ber 2020 die Aus­rüs­tung der Sensler OS-Schüler mit Tablets vorsieht.

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Der Grosse Rat hat eine Motion genehmigt, gemäss der alle Schüler der Freiburg­er Sekun­darschulen ihr per­sön­lich­es IT-Gerät erhal­ten. Der Staat­srat emp­fahl eine Ablehnung. Nun erwartet ihn eine Rech­nung von 16 Mil­lio­nen Franken.

Rund 11 000 IT-Geräte für Schü­lerin­nen und Schüler der Freiburg­er Sekun­darschulen muss der Kan­ton Freiburg in näch­ster Zeit anschaf­fen. Der Grosse Rat hat mit 54 gegen 28 Stim­men bei 13 Enthal­tun­gen eine Motion der Gross­räte Urs Per­ler (Mitte links – CSP, Schmit­ten) und Daniel Bürdel (CVP, Plaf­feien) gut­ge­heis­sen: Schüler der Stufen 9H bis 11H sollen ein per­sön­lich­es IT-Gerät erhal­ten. Es han­delt sich damit um das 1:1‑Ausrüstungsmodell. Im Kan­ton ken­nt beispiel­sweise die OS Sense bere­its das 1:1‑Modell. Ander­norts müssen mehrere Schüler ein Gerät teilen.

Auf den Kan­ton kommt nun eine teure Rech­nung zu. Auch wenn noch nicht klar ist, welche Geräte angeschafft wer­den, bez­if­ferte der Staat­srat die Kosten zulas­ten des Kan­tons auf 16 Mil­lio­nen Franken und für die Gemein­den mit den Net­zw­erk- und Stromkosten auf 2,5 Mil­lio­nen Franken über vier Jahre. Dazu wür­den jährlich 5 Mil­lio­nen Franken für die Erneuerung kom­men, sagte Erziehungs­di­rek­tor Jean-Pierre Siggen (CVP) im Parlament.

Der Staat­srat hat­te die Ablehnung der Motion emp­fohlen. Siggen sagte ins­beson­dere, dass die Zeit noch nicht reif sei dafür. Er erwäh­nte, dass Medi­en und Infor­matik bere­its im Deutschschweiz­er Lehrplan 21 vorge­se­hen sei, dass der Westschweiz­er Lehrplan aber noch nicht bere­it dafür sei. Zuerst müsse die Umset­zung der bei­den Lehrpläne klar sein, dann brauche es ein entsprechen­des Konzept und die Schu­lung der Lehrkräfte. «Die Beschaf­fung von IT-Geräten kann nicht isoliert behan­delt wer­den, es ist nur ein Teil der Dig­i­tal­isierung.» Siggen nan­nte ein Zeit­fen­ster von 2023 bis 2024, bis man für den Schritt bere­it sei.

Motionär Urs Per­ler hat­te sich ob der Antwort des Staat­srats ent­täuscht gezeigt: «Es ist schade, dass der Staat­srat nur von Prob­le­men statt von Lösun­gen spricht. Es geht nicht darum, die schulis­che Umge­bung umzukrem­peln und die Büch­er aus dem Unter­richt zu ver­ban­nen. Aber die Infor­matik schafft neue Kom­pe­ten­zen, fördert die Kreativ­ität und baut Skills auf.»

In der Rats­de­bat­te wur­den die Ausstat­tung mit IT-Geräten und auch die Kosten nicht infrage gestellt. Vielmehr bedauerte etwa Eliane Aebis­ch­er (SP, Düdin­gen), dass nur die Sekun­darschule und nicht auch die Pri­marschule berück­sichtigt werde. Auch Katha­ri­na Thal­mann-Bolz (SVP, Murten) meinte: «Die Mass­nahme bet­rifft auch die Pri­marschule.» Wie andere Gross­räte, ver­langte sie aber zwin­gend ein Rahmenkonzept.

Motionär Daniel Bürdel meinte: «Wir sind nicht gegen ein Glob­alkonzept. Wir woll­ten aber das Boot nicht über­laden: Wenn es um mehr als die OS geht, wird das Argu­ment der Kosten zu gewichtig.»

Autor: Urs Haen­ni

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