Alle Sensler OS-Jugendlichen erhal­ten ab dem Schul­jahr 2021/22 ein Bus-Abon­nement, das im ganzen Bezirk gültig ist. Der Gemein­de­ver­band hat im Rah­men der Bud­get­ber­atung grünes Licht für das Pro­jekt gegeben. 

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Fast hätte man sich gestern Abend an der Delegierten­ver­samm­lung der Ori­en­tierungss­chulen Sense wie in einem schlecht laufend­en Film fühlen kön­nen: vorne eine grosse Lein­wand und hin­ten nur vere­inzelte Sitze beset­zt. Mit Film und Fik­tion hat­te diese Ver­samm­lung in der Aula der OS Plaf­feien aber wenig zu tun. Vielmehr haben die Delegierten aller Sensler Gemein­den inner­halb reko­rd­verdächtig kurz­er Zeit das Bud­get 2021 für den Betrieb der vier OS-Zen­tren in Plaf­feien, Tafers, Düdin­gen und Wün­newil genehmigt. Ein Voran­schlag, der einen Aufwand von 15,42 Mil­lio­nen Franken vor­sieht. Einen Löwenan­teil davon, näm­lich 15,09 Mil­lio­nen Franken, übernehmen die Gemein­den sol­i­darisch. Ihr Anteil ist um 250 000 Franken tiefer als im Vorjahresbudget.

Bus-Abo für OS-Jugendliche

Mit diesem Geld finanzieren die Gemein­den ab dem Schul­jahr 2021/22 unter anderem für alle rund 1350 OS-Schü­lerin­nen und ‑Schüler ein Bus-Abon­nement. Die OS Sense set­zt damit ein Pro­jekt um, das in den let­zten Jahren immer wieder ein The­ma war (die FN berichteten). Dieses Abon­nement kön­nen die Jugendlichen für ihren Schul­weg per TPF- oder Postau­to-Bus ver­wen­den. Es ist aber auch ausser­halb der Schulzeit­en und in den Ferien gültig – für den ganzen Bezirk und auch für Fahrten in die Stadt Freiburg. Damit kön­nen die Jugendlichen beispiel­sweise an Sport- oder Kul­tur­ak­tiv­itäten teil­nehmen. Mit dem neuen Ange­bot wollen die OS Sense und die Mobil­ität­skom­mis­sion der Region Sense die jun­gen Leute schon früh mit ein­er ökol­o­gis­chen Mobil­ität ver­traut machen.

Kosten bleiben gleich

Die Sensler Gemein­den kostet dieses neue Ange­bot nicht mehr, als sie heute für Schüler­trans­porte aus­geben, näm­lich etwa 700 000 Franken. Der Grund liegt darin, dass die OS Sense bish­er TPF und Postau­to ver­schiedene Extrakurse für Schüler­trans­porte bezahlen musste. Das fällt weg, weil eine Mehrheit der bish­eri­gen Extrakurse mit­tler­weile Teil des nor­malen Lin­i­en­net­zes des öffentlichen Verkehrs gewor­den sind.

Eini­gung erzielt

Nur noch zwei dieser Extrakurse fehlen aktuell im Lin­i­en­netz, ein­er auf der Strecke Ueberstorf–Flamatt–Wünnewil und ein­er vom Weil­er Chrache nach St. Sil­vester. Doch auch sie wer­den ab dem Fahrplan­wech­sel im Dezem­ber 2021 Teil des reg­ulären Fahrplans. Diese gute Nachricht hat Ober­amt­mann Man­fred Rae­my, Präsi­dent der Bezirk­skom­mis­sion Mobil­ität der Region Sense, den Delegierten gestern Abend mit­geteilt. Darauf haben sich die besagte Kom­mis­sion, das Amt für Mobil­ität des Kan­tons Freiburg und die Trans­portun­ternehmen vor drei Tagen geeinigt. «Dieser Entscheid hat mich riesig gefreut», sagte Christa Bürgy-Schubnell.

Dieser Entscheid muss näch­sten Früh­ling im Rah­men der kan­tonalen Pla­nung für den Fahrplan­wech­sel noch vali­diert wer­den. Man­fred Rae­my ist aber sehr zuver­sichtlich, dass dies der Fall sein wird. Die OS Sense wartet nicht bis zum Fahrplan­wech­sel, son­dern führt die Bezirks-Abon­nements bere­its im näch­sten Herb­st mit Beginn des Schul­jahres 2021/22 ein.

Tablets bald kan­ton­al geregelt

Die Gemein­de­v­ertreterin­nen und ‑vertreter haben das Bud­get 2021 ein­stim­mig und ohne Diskus­sion genehmigt. Beim Unter­richts­ma­te­r­i­al sind 114 700 Franken weniger bud­getiert wor­den, weil man davon aus­ge­ht, dass weniger Papi­er aus­ge­druckt wird. Dies, weil die OS Sense auf das Schul­jahr 2020/21 die soge­nan­nte 1‑to-1-Strate­gie umge­set­zt hat: Jedem OS-Jugendlichen wurde zu Beginn des Schul­jahres ein Tablet zur Nutzung überlassen.

Der OS Ver­band hat­te gehofft, dass der Staat­srat dem Beispiel der Sensler fol­gt und die 1‑to-1-Strate­gie für den ganzen Kan­ton umset­zt und sich so an den Kosten beteiligt. Das wollte dieser aber nicht. Doch in der Sep­tem­ber-Ses­sion hat ein Grossteil des Par­la­ments dann eine Motion der Gross­räte Urs Per­ler (Mitte links – CSP, Schmit­ten) und Daniel Bürdel (CVP, Plaf­feien) für ein per­sön­lich­es Tablett gut­ge­heis­sen. «Es kann aber noch eine Weile dauern, bis das Gesetz geän­dert ist und wir Geld vom Kan­ton erhal­ten», sagt Christa Bür­gy-Schub­nell. Sie rechne mit etwa zwei Jahren.

Noch ist nicht klar, in wieweit die Coro­na-Pan­demie die Finanzen der OS Sense bee­in­flusst. Bei eini­gen Aufwand­sposten wie etwa bei den Ver­anstal­tun­gen habe man einen Betrag im bish­eri­gen Rah­men bud­getiert, sagte Christa Bür­gy-Schub­nell, Gemein­derätin von Wün­newil-Fla­matt und Präsi­dentin des Gemein­de­ver­bands OS Sense. Das Bud­get wurde erstellt, als noch nicht klar war, wie sich die zweite Welle entwick­elt und dass der Staat­srat Schul­lager aller Art bis Ende März 2021 verbietet.

Autor: Imel­da Ruffieux

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