Eine Arbeits­gruppe will den Bedarf für ein zusät­zlich­es Hal­len­bad im Sense­bezirk eruieren. Dafür braucht sie Unter­stützung. Geld der Neuen Region­alpoli­tik soll die Stan­dor­t­analyse und die Mach­barkeitsstudie finanzieren.

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Der Man­gel an Schwimm­bädern ist nicht nur in Gross­freiburg ein The­ma, auch im Sense­bezirk ist der Bedarf an Badeein­rich­tun­gen gröss­er als das Ange­bot. Deshalb klärt eine siebenköp­fige Arbeits­gruppe rund um den Plaf­feier Gross- und Gemein­der­at Daniel Bürdel (CVP) ab, unter welchen Voraus­set­zun­gen ein regionales Schwim­mzen­trum im Sense­bezirk erstellt wer­den kön­nte (die FN berichteten). Damit dies konkret wird, muss noch einiges gek­lärt wer­den. Die Frage nach dem Stan­dort beispiel­sweise, oder jene nach der Träger­schaft. Deshalb plant die Arbeits­gruppe, eine Stan­dor­t­analyse und eine Mach­barkeitsstudie in Auf­trag zu geben. Spezial­is­ten sollen klären, wo der ide­ale Stan­dort ist, wie gross der Bedarf für ein zusät­zlich­es Schwimm­bad im Sense­bezirk über­haupt ist und wie das Pro­jekt real­isiert wer­den könnte.

Damit die Arbeits­gruppe diese Abklärungsstu­di­en finanzieren kann, reicht sie diese Woche beim Kan­ton ein Gesuch um Unter­stützung durch die Neue Region­alpoli­tik ein, wie Daniel Bürdel, Präsi­dent der Arbeits­gruppe, auf Anfrage erk­lärt. Bis Ende August soll der Entscheid der Kom­mis­sion für Wirtschafts­förderungs­mass­nah­men vor­liegen. Fällt dieser pos­i­tiv aus und kann die Arbeits­gruppe auf die Sub­ven­tion­ierung der Stu­di­en durch die Neue Region­alpoli­tik zählen, will sie die Stan­dor­t­analyse und die Mach­barkeitsstudie noch diesen Herb­st in Auf­trag geben.

Auch Gif­fers analysieren

Das einzige zum Teil öffentliche Hal­len­bad im Sense­bezirk ste­ht in Düdin­gen. Die Arbeits­gruppe zielt deshalb auf ein Beck­en im Senseober­land hin, will aber mit­tels Stan­dor­t­analyse erst klären, ob ein Bad im Ober­land auch Sinn macht. Als mögliche Stan­dorte schweben der Gruppe Plaf­feien, Schwarzsee oder Gif­fers vor. «Die Region Plaf­feien-Schwarzsee gilt als kan­tonales Touris­muszen­trum, Gif­fers als Region­alzen­trum, deshalb konzen­tri­eren wir uns primär auf diese Stan­dorte», erk­lärt Bürdel.

Seit einem hal­ben Jahr ist die Arbeits­gruppe nun mit der Pro­jek­tar­beit beschäftigt und in dieser Zeit bere­its acht Mal zusam­mengekom­men. «Die Gruppe ist bre­it abgestützt», sagt Daniel Bürdel. Mit dabei sind Otto Lötsch­er, Ammann der möglichen Stan­dort­ge­meinde Plaf­feien; Oth­mar Neuhaus, Ammann der möglichen Stan­dort­ge­meinde Gif­fers; Region­alsekretär Man­fred Rae­my, der wie Daniel Bürdel Mit­glied der Touris­muskom­mis­sion Sense ist; Architekt Chris­t­ian Lud­er als Vertreter von Schwarzsee Touris­mus; Jean-Marc Aebis­ch­er vom kan­tonalen Amt für Sport sowie Ingo Schafer, Präsi­dent des Gewer­bev­ere­ins Giffers-Tentlingen.

Aber egal, wo das Schwimm­bad real­isiert würde, es müsste in erster Lin­ie ein Bau sein, der von der ganzen Region unter­stützt würde, sagt Daniel Bürdel. «Es muss ein Sensler Pro­jekt sein und kann nicht nur von ein­er oder zwei Gemein­den getra­gen werden.» 

Asbest­sanierung ver­längert die Bauarbeiten

Weil die 42 Jahre alten Kacheln des Schwimm­bads Wol­fack­er in Düdin­gen kaputt und die Fugen nicht mehr dicht waren, wird das Schwimm­beck­en saniert. Ein asbesthaltiger Kle­ber verzögert die Arbeit­en um etwa einen Monat.

1974 ist das soge­nan­nte Lehrschwimm­bad beim Pri­marschul­haus Wol­fack­er in Düdin­gen gebaut wor­den. Während die Umk­lei­dek­abi­nen und die Duschräume 2008 erneuert wur­den, ist das 20 Meter lange Schwimm­beck­en seit dessen Bau nie ein­er Sanierung unter­zo­gen wor­den. Jet­zt hat­te sich diese aufge­drängt: «Die Kacheln waren kaputt und die Fugen nicht mehr dicht, deshalb hat die Beton- und damit die Tragkon­struk­tion des Beck­ens Schaden genom­men. Es tropfte hin­durch», erk­lärt Emmanuel Hof­stet­ter, Liegen­schaftsver­wal­ter der Gemeinde Düdin­gen. Vor Sanierungs­be­ginn Mitte Juni wur­den Proben der Schwimm­bad­hülle ent­nom­men, und es stellte sich her­aus, dass der Kle­ber auf den Keramik­plat­ten asbesthaltig war. «Wir mussten in der Folge eine fachgerechte Asbest­sanierung durch­führen, die sehr aufwendig war», erk­lärt der gel­ernte Gebäude­tech­nikplan­er. Der Bauschutt wurde in 3500 Spezial­säck­en von ein­er Spezial­fir­ma entsorgt. Das hat zur Folge, dass das Bad länger geschlossen bleibt als geplant. Statt bis Mitte Sep­tem­ber werde die Sanierung nun max­i­mal bis zu den Herb­st­fe­rien dauern. Der genaue Öff­nung­ster­min wird den Betrof­fe­nen Ende August bekan­nt gegeben. «Wir wollen jet­zt nicht etwas übereilen und Baufehler machen, schliesslich soll das Bad wiederum 40 Jahre hal­ten», sagt Emmanuel Hofstetter.

Das Hal­len­bad ist sehr beliebt und wird täglich von 8 bis 22 Uhr fast durchge­hend genutzt. «Wir kön­nten zwei Bäder führen, und diese wären immer noch voll aus­ge­lastet», so Hof­stet­ter. 2015 nutzten 51 700 Per­so­n­en das Schwimm­bad. Davon stammten 26 460 von den öffentlichen Schulen, 7605 von der Schwimm­schule, 7505 von der Volk­shochschule, 7430 waren Besuch­er, die während den öffentlichen Schwim­mzeit­en kamen, und 2700 Per­so­n­en stammten von Vereinen.

Den Kred­it in der Höhe von 380 000 Franken für die Beck­en­sanierung hat­te die Gemein­de­v­er­samm­lung bere­its im April 2015 genehmigt. Die Asbest­sanierung verur­sache keine Zusatzkosten, so Hof­stet­ter. Wegen des Alters des Beck­ens seien solche Über­raschun­gen in den Kred­it mit ein­berech­net wor­den. Auch der Lüf­tungsmonoblock von 1996 wurde aus­gewech­selt, da er reparat­u­ran­fäl­lig war und hohe Kosten verur­sachte. «So ein Schwimm­bad ist eine kosten- und arbeitsin­ten­sive, aber auch eine tech­nisch sehr inter­es­sante Installation.»

Spätestens bis zu den Herb­st­fe­rien sind die Bauar­beit­en im Hal­len­bad beendet. 

Zahlen und Fak­ten: 35 Prozent der Aus­gaben subventioniert

Die Verord­nung über die Sub­ven­tion­ierung von Schwimm­bädern im Kan­ton Freiburg sieht vor, dass sich der Staat mit ein­er ein­ma­li­gen Investi­tion an deren Bau beteiligt. Der Beitrag beläuft sich auf 35Prozent der Aus­gaben und darf 15 Mil­lio­nen Franken nicht über­steigen, wenn es sich um ein Schwimm­bad von kan­ton­süber­greifend­er oder nationaler Bedeu­tung han­delt. Als Stan­dorte dafür ste­hen Vil­lars-sur-Glâne, Freiburg und Avry zur Debat­te. Bei Schwimm­bädern von kan­tonaler Bedeu­tung darf der Max­i­mal­be­trag sechs Mil­lio­nen Franken nicht über­steigen. Ein solch­es Schwimm­bad braucht gemäss Verord­nung ein 25 Meter langes Haupt­beck­en, ein Lern­schwimm­beck­en, ein Plan­sch- sowie ein Sprung­beck­en. Die Eingabefrist für die Gesuchs­dossiers der Schwimm­bäder von kan­tonaler Bedeu­tung ist der 31. Dezem­ber 2025. Der Kan­ton Freiburg hat gemäss Benoît Gisler, Dien­stchef beim Amt für Sport, einen Bedarf an vier bis sechs neuen Schwimm­bädern von kan­tonaler Bedeutung.

Autor: Karin Aebischer

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